Erstmals seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie konnte der Bezirk Bodensee wieder eine öffentlichkeitswirksame Aktion organisieren: Der Amnesty-Truck kam zu uns an den Bondesee. Am Freitag, dem 27.8., machte der Truck auf dem Augustinerplatz in Konstanz halt und die Gruppe Konstanz hatte ein tolles Programm vorbereitet: So wurde nicht nur mit der Outdoor-Ausstellung über Themen wie Flucht & Asyl, Diskriminierung, Frauenrechte, Rechte von LGBTI-Personen und die Todesstrafe informiert, sondern es wurden Gedichte vorgelesen und Sedigh Karimi informierte mit seiner ganz persönlichen Geschichte, wie er auf Grund seiner Menschenrechtsarbeit aus dem Iran fliehen musste und mittlerweile in Konstanz lebt. Auch musikalisch wurde der Tag und Abend abgerundet.
Zwei Tage später, am Sonntag, dem 29.8., war der Truck dann auf dem Münsterplatz in Weingarten zu besuch und unsere Gruppe Ravensburg-Weingarten informierte auch dort über 60 Jahre Amnesty , insbesondere über den Fall von Nahid Taghavi, die ungerechtfertig im berühmt-berüchtigten Evin-Gefägnis im Iran eingesperrt ist. Dort steckte sie sich auch mit Corona an und neben der generell nicht gerechtfertigten Haft sind die Haftbedingungen katastrophal, wie ihre Tochter Mariam Claren kürzlich berichtete. Wir bitten daher auch weiterhin darum, dass Sie sich für Nahid Taghavi einsetzen.
Ebenso wurde über den Fall der “El Hiblu 3” informiert, 3 Jugendliche die ihrer Heimat entfliehen mussten und nach ihrer Rettung auf dem Mittelmeer durch einen Öltanker lediglich zwischen der Crew und den Geflüchteten übersetzten und denen deshalb in Malta langjährige Haftstrafen drohen. Doch Flucht ist weiterhin kein Verbrechen und dolmetschen auch nicht, daher fordern wir Gerechtigkeit für die El Hiblu 3.